Rauhnächte, die 12 mystischen Nächte
»Die Rauhnächte: Eine Gelegenheit zur tieferen Verbindung mit der geistigen Welt und der wundervollen Inspiration, die dadurch möglich wird. Eine Zeit der inneren Weiterentwicklung, der bestmöglichen Vorbereitung auf das neue Jahr und nicht zuletzt der Besinnung auf das, was für dich wirklich wichtig und wesentlich ist.«
Vera Griebert-Schröder und Franziska Mori aus dem Buch „Vom Zauber der Rauhnächte”
Rauhnächte - Die geheimnisvollen Nächte zwischen den Jahren
Der Ursprung der Rauhnächte
Es wird angenommen, dass die Raunächte einem germanischen Brauch entsprangen, andere Quellen deuten auf keltisches und slawisches Brauchtum hin.
Bei den alten Germanen wurden zur Wintersonnenwende Lichtfeste gefeiert, um die Neugeburt der Sonne zu begrüßen. Auch heute werden in großen Teilen Skandinaviens das Julfest / Lichtfest gefeiert.
In dieser Zeit wird die Verbindung zwischen der sichtbaren Welt zur unsichbaren Welt als besonders durchlässig betrachtet.
Woher kommen diese 12 Nächte?
Das Jahr wurde bei den Germanen nach den Mondphasen eingeteilt. Der Monat hatte also gemäß den Mondphasen 28 Tage anstatt 30 oder 31, wie im Sonnenkalender. Durch den Wechsel vom Mondjahr auf das Sonnenjahr blieb also ein Unterschied von 11 Tagen und damit 12 Nächten. Daher kommt auch der Ausdruck »Zwichen den Jahren«.
Zwischen den Jahren
Im Jahre 1691 legte Papst Innozenz XII den 1. Januar als Jahrebeginn fest. Vorher gab es auf Grund der Berechnungen zwischen Mondkalender und Sonnenkalender in den unterschiedlichen Kulturen einen anderen Jahresanfang.
Manche legten ihn auf Heiligabend am 24. Dezember, für andere begann das Neujahr am 6. Januar.
Herkunft des Wortes Rauhnächte oder Raunächte
Die Herkunft des Wortes ist nicht eindeutig geklärt.
Es ist naheliegend anzunehmen, dass „Rauh”-nächte von dem Wort rau/rauh stammt, weil es einerseits auf das kalte, stürmische und unwirtliche Wetter hinweist. Ebenso auf die Vorstellung, dass an diesen Tagen die Schwelle vom Diesseits zum metaphysischen Jenseits als besonders gering gilt und Ungeheuer und wilde Dämonen in der sichtbaren Welt ihr Unwesen trieben. Siehe hierzu auch „Die Wilde Jagd”.
Etymologie rau / rauh
rauh Adj.: ‚uneben, nicht glatt, rissig, derb, heiser, schroff, unwirtlich (von Klima, Landschaften)’;
Ahd. rūh: ‚uneben, struppig, zottig, stachlig’ (9. Jh.);
Mhd. rūch ,rūhe, rū, rouch: ‚haarig, struppig, zottig, herb, hart, streng, unwirsch, ungebildet’;
Afries. rūch: auch ‚unbereitet, ungezähmt’
Andererseits ist die Herleitung von dem Wort Rauch nicht auszuschließen, weil die Häuser, Hütten zu dieser Zeit ausgeräuchert wurden, um sie von schlechten Energien zu reinigen und damit böse Geister und Ungeheuer fernzuhalten.
Etymologie Rauch
Rauch m. „aufsteigender Qualm, Dunst”
Mhd.rouch, ahd. rouh auf germ. *rauki– „Rauch“ und ist eine Ableitung von riechen in dessen eigentlicher Bedeutung „rauchen“
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Traditionen, Rituale und Zeremonien während der Rauhnächte
Im Laufe der Zeiten haben sich Traditionen, Riten und Rituale gebildet. Denn die bekannten Gesetze der realen Welt sind außer Kraft und Regellosigkeit herrscht. Die Grenze zwischen unserer und der mystischen Welt wird durchlässig. Die Magie der Rauhnächte fließt.
Die Frau Holle, die Percht im Süden, Anführerin der “Wilden Jagd” und Muttergöttin aus prähistorischer Zeit, verbietet das Spinnen und Weben. Und der Raum öffnet sich für das Spinnen und Weben von Geschichten. Visionen entstehen. Altes Wissen verbindet sich mit neuen Erfahrungen.
Einige Rauhnacht-Rituale
- Bewusst Stille erfahren und sich darin zurechtfinden.
- Mytische Gestalten, die Perchten, vertreiben mit dem Perchtenlauf böse Geister und Dämonen.
- Räuchern mit Salbei für Reinigung und klare Sicht.
- Tarotkarten werden gelegt, das Orakel befragt und die Zukunft gedeutet.
- Träume werden aufgeschrieben und gedeutet.
- Das Wünschen wird wichtig: 13 Wünsche aufschreiben, den Zettel zusammenfalten, jeden Tag einen Zettel ungeöffnet verbrennen und damit abgeben an das Universum. Der dreizehnte Wunsch bleibt übrig, öffne den Zettel und lies – und kümmere Dich selbst um die Erfüllung, übernimm Verantwortung für Dich….
Weiterführendes zu den Rauhnächten
Traditionell werden die Rauhnächte von Bräuchen begleitet, die sich über die Jahrzehnte zu Traditionen verfestigt haben, mehr darüber findest Du in dem Buch „Vom Zauber der Rauhnächte”
Vera Griebert-Schröder und Franziska Mori, Irisiana Verlag
Wie möchtest Du deine Rauhnächte gestalten? Vielleicht weißt Du das schon, weil Du es schon immer so gemacht hast. Oder Du möchtest neue Anregungen? Dazu findest Du im „Rauhnächte Kalender”* viele Ideen und Gedanken.
Vera Griebert-Schröder und Franziska Mori, Irisiana Verlag